1636 SchreibKalender 4° Caesius, Johann Frankfurt am Main
Die im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt unter der Signatur F 11 Ilbenstadt Nr. B 1: 26 aufbewahrten Schreibkalender wurden von 1635 bis 1722 mit Notizen versehen. Die Schreiber waren jeweils ein Mönch im Kloster der Prämonstratenser in Ilbenstadt, die hier als „N.N. Hand 222“ zusammengefaßt werden.
Der Kalendermacher setzte im Prognostikum der Vorhersage aus dem Gestirn das reale Kriegsgeschehen entgegen. Im Kapitel „Von Krieg vnd Blutvergiessung“ (S. A4b) heißt es dazu: “Wann wir dem Gestirn vnnd Astrologischen Regeln nach vrtheilen wollen/ so werden wir befinden/ daß diß Jahr mehr zum Frieden inclinirt/ als zum Vnfrieden: sintemal in demselbigen nicht viel böse Aspecten sich erzeigen/ die Finsternussen wenig würcken/ vnd der Kriegsheld Mars auff nicht gar zornige Anschläge geneigt ist. Wann wir aber das lauffende Kriegswesen betrachten/ so können wir noch von keinem Frieden schreiben/ sintemal der Kriegs-Last zu einem Handwerck worden/ vnd wer einmahl darzu kommen/ nicht leichtlich darvon lassen kan/ sondern demselben nachzusetzen pflegt/ auff alle Weise und Wege/ wie er kan/ vnd gemeiniglich der Feind ist/ so noch etwas übriges hat/ darauß dann zuschliessen/ welche Ort deß Kriegs sich befahren möchten oder nicht.“